Foto: David Baltzer
Cho-Cho San
Schauspielhaus, UnterhausSchauspiel
Über das Stück
Eine junge Frau steht am Strand von Nagasaki. Sie wartet – auf ein Segel am Horizont, ein uneingelöstes Versprechen und eine vielleicht längst verlorene Liebe. Tag für Tag steht sie da, Wochen und Monate vergehen. Es ist ein angestrengtes, fieberhaftes Warten. Einmal werde er zurückkommen, hat Pinkerton gesagt, sie müsse nur Geduld haben. Sie, die Cho-Cho San heißt, und die er Madame Butterfly nennt. Sie, die Geisha aus dem Teehaus, der er den Namen genommen hat. Denn für Mr. Pinkerton, Offizier der US-Navy, ist die Ehe mit der Japanerin von Anfang an ein erotisches Spiel auf Zeit, dessen Regeln er bestimmt: Cho-Cho San soll ihn siezen, amerikanisch sprechen und das Haus möglichst nicht verlassen. Die soziale Isolation treibt sie in seine Hände und die strengen Ehegesetze ihres Landes lassen sie an eine zukunftslose Beziehung glauben, selbst als Pinkerton das Land ohne sie verlässt.
1898 publiziert der US-amerikanische Autor John Luther Long die Novelle »Madame Butterfly«, die sechs Jahre später zur Vorlage der gleichnamigen Oper Giacomo Puccinis werden wird und die Geschichte einer unglücklichen Liebe weltberühmt macht. Beide Interpretationen sind Ausdruck verklärter Fremdreize der Jahrhundertwende und sprechen kaum aus Perspektive der titelgebenden Protagonistin. Im Unterhaus des Düsseldorfer Schauspielhauses lassen Nene Okada und Marco Girardin die legendäre Erzählung in poetischen Bildern lebendig werden und geben Madame Butterfly als Cho-Cho San nicht nur ihren Namen zurück, sondern auch eine eigene Stimme. Dabei trifft traditioneller japanischer Tanz auf zeitgenössische Spielweisen des europäischen Tanztheaters, während sich bekannte Melodien Puccinis mit elektroakustischen Klangwelten mischen. »Cho-Cho San« ist die einfühlsame Charakterstudie einer fast noch kindlichen Frau zwischen Selbstaufgabe und Selbsterhaltung, eine Erzählung vom Warten und die Geschichte einer großen Liebe.
Nene Okada (Tanz) wurde 1996 in Japan geboren. Nach einem Masterstudium an der Folkwang Universität der Künste Essen arbeitet sie heute als freischaffende Tänzerin und Choreografin. Marco Girardin (Musik), 1991 in Italien geboren, ist freier Komponist und Multiinstrumentalist. Seit 2017 ist er musikalischer Leiter des Essener Tanzkollektivs Samadhyana Company und war am D’haus in der Spielzeit 2022/23 bereits für »Muinda« und »Reigen« als Musiker und Komponist engagiert.
1898 publiziert der US-amerikanische Autor John Luther Long die Novelle »Madame Butterfly«, die sechs Jahre später zur Vorlage der gleichnamigen Oper Giacomo Puccinis werden wird und die Geschichte einer unglücklichen Liebe weltberühmt macht. Beide Interpretationen sind Ausdruck verklärter Fremdreize der Jahrhundertwende und sprechen kaum aus Perspektive der titelgebenden Protagonistin. Im Unterhaus des Düsseldorfer Schauspielhauses lassen Nene Okada und Marco Girardin die legendäre Erzählung in poetischen Bildern lebendig werden und geben Madame Butterfly als Cho-Cho San nicht nur ihren Namen zurück, sondern auch eine eigene Stimme. Dabei trifft traditioneller japanischer Tanz auf zeitgenössische Spielweisen des europäischen Tanztheaters, während sich bekannte Melodien Puccinis mit elektroakustischen Klangwelten mischen. »Cho-Cho San« ist die einfühlsame Charakterstudie einer fast noch kindlichen Frau zwischen Selbstaufgabe und Selbsterhaltung, eine Erzählung vom Warten und die Geschichte einer großen Liebe.
Nene Okada (Tanz) wurde 1996 in Japan geboren. Nach einem Masterstudium an der Folkwang Universität der Künste Essen arbeitet sie heute als freischaffende Tänzerin und Choreografin. Marco Girardin (Musik), 1991 in Italien geboren, ist freier Komponist und Multiinstrumentalist. Seit 2017 ist er musikalischer Leiter des Essener Tanzkollektivs Samadhyana Company und war am D’haus in der Spielzeit 2022/23 bereits für »Muinda« und »Reigen« als Musiker und Komponist engagiert.
Besetzung
Choreografie Nene Okada
Choreografische Mitarbeit Lara Pilloni
Komposition Marco Girardin
Kostüm Kiyomi Okada
Dramaturgische Mitarbeit Stijn Reinhold