Die Physiker

von Friedrich Dürrenmatt Premiere am 15. September 2021Schauspielhaus, Kleines HausSchauspiel

Über das Stück

Dürrenmatts Drama – sein irrwitzigstes und schwärzestes – handelt davon, dass die Erde ein kostbarer, schützenswerter Ort ist. Davon, dass sie dem Wahnsinn anheimgefallen ist, dass die Verquickung von Markt und Macht zu einer Allvernichtungsmaschine geworden ist; dass eine Gegenwehr unmöglich ist und doch die größte Sehnsucht bleibt. Es erzählt von einem »verlotterten Irrenhaus, das vor ›blauen Bergen‹ steht«. Hierin leben drei ehemalige Physiker als Patienten. Doch alle spielen ihren Wahn nur vor: der eine, Möbius, weil er im Besitz der Weltformel ist und voller Angst, die Mächtigen der Erde könnten sie missbrauchen. Die beiden anderen, weil sie in Wahrheit Geheimagenten sind, angesetzt auf Möbius von ebenjenen Mächtigen der Erde, um seine Entdeckung zu missbrauchen.

»Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat«, schrieb Dürrenmatt. Hier exerziert er dieses Theorem durch und erzählt vom Menschheitswahn, der darin liegt, dass unserer Spezies mit ihrer unendlichen Neugier und ihrem Erkenntnisdrang auch die Gier, der Unterwerfungswille und der Eigensinn eingeschrieben sind. Was darf gedacht werden, fragen die »Physiker«. Und wenn die Antwort darauf ist: alles! – zu welchem Ende führt uns das?

Robert Gerloff inszeniert regelmäßig auf den Bühnen des D’haus – zuletzt im Kleinen Haus die Uraufführung von »Gott« von Ferdinand von Schirach.

Besetzung

Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd, Irrenärztin Claudia Hübbecker
Ernst Heinrich Ernesti (genannt Einstein) / Marta Boll, Oberschwester Cathleen Baumann
Johann Wilhelm Möbius / Blocher, Polizist Kilian Ponert
Herbert Georg Beutler (genannt Newton) Rainer Philippi
Richard Voß, Kriminalinspektor / Uwe Sievers, Oberpfleger Thiemo Schwarz
Monika Stettler, Krankenschwester / Guhl, Gerichtsmedizinerin / Frau Missionar Lina Rose Fnot Taddese
Choreografie Zoë Knights
Bühne und Video Maximilian Lindner
Licht Konstantin Sonneson
Dramaturgie Robert Koall

Dauer

1 Stunde 30 Minuten — keine Pause

Hinweise

Stroboskoplicht
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass in der Vorstellung von »Die Physiker« Stroboskoplicht zum Einsatz kommt.
Theaterpädagogisches Angebot
Wenn Sie theaterpädagogische Angebote wie Workshops, Nachgespräche oder Einführungen zu dieser Inszenierung wünschen, wenden Sie sich bitte an die Theaterpädagogik unter: theaterpaedagogik@dhaus.de

Trailer

Pressestimmen

Eine schaurige Komödie unserer Zeit. Unterhaltsam, lustig mitunter und mit seiner Geschichte irre und grauenvoll, alles in allem. Gut zu sehen. Und guter Stoff für die nächsten Abi-Jahrgänge. Lehrer, so steht es im Programmheft, können sich gerne an den Theaterpädagogen Thiemo Hackel wenden.
Rheinische Post
Dank der ausgezeichneten Schauspieler:innen und der verblüffenden, tollen Live-Musikerin Lila-Zoé Krauß ein angenehmes Erlebnis in Corona-Zeiten, endlich wieder Theater genießen zu können.
Neue Düsseldorfer Online Zeitung
Regisseur Robert Gerloff […] hat auf der kleinen Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses eine frische, scharfsinnige und allen Katastrophen zum Trotz lustige Show inszeniert – mit verrückt guter Musik und Videokunst.
Ddorf-aktuell
»Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden«, und doch »muss alles Denkbare gedacht werden«. Dürrenmatt verpackt diese Erkenntnis in eine schaurige Groteske, die Gerloff mit einem spielfreudigen Ensemble und tollen Team bild- und spielstark auf die Bühne und ins Heute bringt.
Theater Pur