Foto: Sandra Then
Orlando
aus dem Englischen von Melanie WalzPremiere am 24. Februar 2022Schauspielhaus, Kleines HausSchauspiel
Über das Stück
Der junge Lord Orlando, gebildet und wortgewandt, angehender Schriftsteller und Geliebter Königin Elisabeths I., durchstreift die Jahrhunderte. Nach einem rauschenden Fest und inmitten revolutionärer Unruhen, als Gesandter in Konstantinopel weilend, fällt Orlando in einen mehrtägigen Schlaf. Er erwacht – durch einen Fanfarenstoß (»Die Wahrheit!«) – als Frau. Kaum alternd setzt Lady Orlando ihre furiose Reise fort, als Liebende, als Dichterin und schließlich als alleinstehende Mutter in der Gegenwart des Jahres 1928.
Virginia Woolf widmete »Orlando« ihrer Geliebten Vita Sackville-West, der sie mit ihrem Roman ein dichterisches Denkmal setzte: »Eine Biografie, die im Jahr 1500 beginnt und bis heute andauert, genannt Orlando. Vita; nur mit dem Wechsel von einem Geschlecht zum anderen.« Mit Witz, Poesie und scharfer Beobachtungsgabe konzentriert sich die Woolf auf Fragen von Identität und Geschlechterrollen, Macht und Status und schildert auch die Restriktionen, denen Frauen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen unterworfen waren – im Leben wie in den Künsten. Dabei sei, wie Woolf in ihrem Essay »Ein Zimmer für sich allein« schreibt, »der androgyne Kopf« Orlandos ein utopischer Zustand, an dem sich die Realität messen lassen müsse. Sie fragt: Was bedeutet es, in einem Körper zu leben, der ein Geschlecht hat; Liebe zu machen, sich anzuziehen, ein Kind zu bekommen? Und: Wie gelingt das alles, wenn man sich nicht einem Geschlecht zuordnen lassen will?
Der Regisseur André Kaczmarczyk brachte in der Spielzeit 2021/22 »Orlando« gemeinsam mit dem Musiker Matts Johan Leenders auf die Bühne.
Virginia Woolf widmete »Orlando« ihrer Geliebten Vita Sackville-West, der sie mit ihrem Roman ein dichterisches Denkmal setzte: »Eine Biografie, die im Jahr 1500 beginnt und bis heute andauert, genannt Orlando. Vita; nur mit dem Wechsel von einem Geschlecht zum anderen.« Mit Witz, Poesie und scharfer Beobachtungsgabe konzentriert sich die Woolf auf Fragen von Identität und Geschlechterrollen, Macht und Status und schildert auch die Restriktionen, denen Frauen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen unterworfen waren – im Leben wie in den Künsten. Dabei sei, wie Woolf in ihrem Essay »Ein Zimmer für sich allein« schreibt, »der androgyne Kopf« Orlandos ein utopischer Zustand, an dem sich die Realität messen lassen müsse. Sie fragt: Was bedeutet es, in einem Körper zu leben, der ein Geschlecht hat; Liebe zu machen, sich anzuziehen, ein Kind zu bekommen? Und: Wie gelingt das alles, wenn man sich nicht einem Geschlecht zuordnen lassen will?
Der Regisseur André Kaczmarczyk brachte in der Spielzeit 2021/22 »Orlando« gemeinsam mit dem Musiker Matts Johan Leenders auf die Bühne.
Audioeinführung
Besetzung
A Voice Amy Frega
Orlando Cennet Rüya Voß
Virgina Woolf / Marmaduke Bonthrop Shelmerdine, Esquire Claudia Hübbecker
Elisabeth I., Königin von England / Mrs. Grimsditch, Haushälterin / Mr. Addison, Dichter Rainer Philippi
Sascha, eine russische Gräfin / Nick Greene, Dichter / Mr. Swift, Dichter Cathleen Baumann
Mr. Dupper, Kaplan / Rustum el Sadi / Mr. Pope, Dichter Joscha Baltha
Erzherzogin Harriet / Erzherzog Harry Mila Moinzadeh
Drei Parzen / Drei Grazien / Drei Hunde / Drei Allegorien / Drei Matrosen / Drei Richter / Drei Hofdamen / Drei Prostituierte Milena Cestao Kolbowski, Belendjwa Peter, Carla Wyrsch
oder Nina Zorn
Live-Musik Matts Johan Leenders, Max Hilpert, Mathias Höderath
Regie, Fassung und Liedtexte André Kaczmarczyk
Bühne Ansgar Prüwer
Kostüm Martina Lebert
Musik Matts Johan Leenders
Licht Christian Schmidt
Dramaturgie Janine Ortiz
Dauer
3 Stunden — eine Pause
Pressestimmen