State­ment zu den Kürzungen im Berliner Kultur­haushalt

Wir betrachten mit Sorge die unverhältnismäßigen Kürzungspläne des Berliner Senats, die zu einer elementaren Bedrohung der Theater- und Kulturszene werden. Wir schließen uns dem Statement des Deutschen Bühnenvereins an und rufen dazu auf, die Sparpläne zu überdenken und eine Expert:innen-Kommission einzusetzen, die verantwortungsvoll und im Dialog mit den Institutionen eine realistische und nachhaltige Perspektive erarbeitet.

Statement des Deutschen Bühnenvereins

— vom 20. November 2024
Gestern hat der Berliner Senat massive Kürzungen für die Berliner Kulturinstitutionen beschlossen. Der Etat soll um 130 Millionen Euro schrumpfen. Die Theater sind damit konfrontiert, Millionenbeträge einzusparen und das umgehend. Die Sanierung der Komischen Oper soll gestoppt werden.

»Wenn diese Kürzungen Realität werden, wird die Kultur in Berlin langfristig Schaden nehmen. So kann ein Prozess, in dem es darum gehen muss, nachhaltig Kosten zu senken, nicht funktionieren«, sagt Claudia Schmitz, Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins.

Die Theater haben sich bereits zu Gesprächen über Einsparmaßnahmen einverstanden erklärt. Sie verkennen die aktuelle Haushaltssituation nicht. Ihre berechtigte Forderung ist allerdings, dass die Maßnahmen durchdacht, abgestimmt und nachhaltig sind. »Kein Theater könne«, so Schmitz weiter, »innerhalb weniger Monate Summen im geforderten Umfang einsparen.« Der ganz überwiegende Teil des Budgets sei gebunden für Personal und Infrastruktur, und auch das künstlerische Kernbudget sei durch verbindliche Verträge mit Künstler:innen fest verplant.

Eine Forderung zu stellen, die keinesfalls erfüllt werden kann, ist nicht zielführend. Die Verantwortlichen müssen jetzt in einen Diskurs auf Augenhöhe darüber treten, wie die Prozesse gesteuert werden können. Die Strategie, bei der Komischen Oper mit einem Baustopp Geld zu sparen, kann nicht als seriöser Vorschlag für eine nachhaltige Einsparung gewertet werden. »Man weiß, dass man für diese kurzfristig geretteten Millionen in den Folgejahren um ein Vielfaches bezahlen wird. Hier wird ein nicht zu revidierender Schaden angerichtet«, so Schmitz.

Der Deutsche Bühnenverein appelliert an alle Verantwortlichen, jetzt die Gespräche aufzunehmen und die Beschlüsse des gestrigen Tages an die reale Situation der Bühnen anzupassen.