1984

von George Orwell — Theaterfassung von Armin PetrasEine Koproduktion mit dem Schauspiel StuttgartPremiere am 12. Mai 2018Central — Große BühneSchauspiel

Über das Stück

Im Mai bringt das Düsseldorfer Schauspielhaus Orwells Roman »1984« als Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart auf die Bühne. Autor und Regisseur Armin Petras inszeniert, Christian Friedel, den Düsseldorfern aus »Der Sandmann« bekannt, spielt den »Großen Bruder« und schreibt mit seiner Band »Woods of Birnam« die Musik. Im Orwell-Staat Ozeanien traut keiner keinem. Es ist der totalitäre Überwachungsstaat des »Großen Bruders«, der mit omnipräsentem Teleschirm, sozialer Kontrolle und Gedankenpolizei operiert. Mittels »Neusprech« wird den Menschen das Denken abgewöhnt, politische Gegner werden »vaporisiert«, die Erinnerung an frühere Zeiten wird ausgelöscht. Wahr ist, was man wahr nennt. Winston Smith, Mitglied der äußeren Partei, hasst dieses System. Dass er in dieser Welt beginnt, ein Tagebuch zu schreiben, als Dokument der Geschichte und Botschaft an die Ungeborenen, ist sein Todesurteil, und das weiß er. Dass er sich in seine Kollegin Julia verliebt und sie zu seiner Verbündeten macht, ändert dies nicht, aber es beschert ihm ein Maximum an möglichem Leben. Winston hat keine Chance. Zuletzt wird auch er es wissen: »Zwei plus zwei ist fünf«. Orwells Roman, der 1948 als literarische Antwort auf Nationalsozialismus und Stalinismus entstand und seinen Titel der Drehung dieser Jahreszahl verdankt, gewinnt immer dann an Bedeutung, wenn die offene Gesellschaft auf dem Spiel steht.

Besetzung

Brother / Charrington Christian Friedel
Winston Smith Robert Kuchenbuch
Julia Lea Ruckpaul
Frau Parsons Cathleen Baumann
Parsons Thiemo Schwarz
Kinder der Parsons Bria-Lorene Ackermann, Feras Al-Husseini, Hannah Baufeld, Jakob Ibrahim
Ampleforth Andrei Viorel Tacu
Fem Proles Rahel Ohm
Ein einsames Mädchen Aline Blum
Woods of Birnam Christian Friedel (voc, key), Christian Grochau (dr), Philipp Makolies (git), Uwe Pasora (bass)
Regie Armin Petras
Bühne Olaf Altmann
Kostüm Annette Riedel
Musikalische Leitung Christian Friedel
Liedtexte Ludwig Bauer (Woods of Birnam)
Licht Norman Plathe-Narr
Choreografie Denis Kuhnert
Dramaturgie Felicitas Zürcher, Bernd Isele

Dauer

2 Stunden, 45 Minuten — eine Pause

Trailer

Pressestimmen

Ein richtig gutes Rockkonzert. Frontmann und diabloischer Master of Ceremony ist der Schauspieler Christian Friedel, der mit seiner Band Woods of Birnam das Geschehen musikalisch vorantreibt und begleitet. Die Lieder aus der schönen neuen Welt hat er selber geschrieben, fulminante Rockballaden und ohrnbetäubende Einpeitschsongs, mal suggestiv-manipulativ, dann wieder heiß und fetzig.
Süddeutsche Zeitung
Regisseur Armin Petras webt in seiner Bühnenfassung Anklänge an Digitalisierung, soziale Medien sowie die Datensammelwut der großen Online-Konzerne elegant, aber unaufdringlich ein.
WDR 5 Scala
1984 ist noch lange nicht vorbei. Orwells Roman von 1948 ist auch 2018 noch erschreckend aktuell. Armin Petras hat seine eigene Bühnenfassung geschrieben, in der Orwells Zukunftsvision zwar nicht unsere Gegenwart ist, aber unsre heutige Zukunftsfurcht.
Nachtkritik
Ein Stück von beklemmender Allgemeingültigkeit. Extra komponierte Songs und Balladen, edel vorgetragen. Gute Texte, berührend-schön. Eine perfekte Show, ein Rockmusical mit Riesensounds und fantastischen Musikern, allen voran Superstar Christian Friedel, der dirigiert, singt und als erzählender Big Brother von Anfang bis Ende aktiv ist.
Rheinische Post
Zwölf Songs – mal fetziger Rock, dann lieblich süßlicher Pop – werden gespielt von der Live-Band »Woods of Birnam«, meist geschmettert oder verführerisch gewinselt von Frontmann Christian Friedel. Im Kostüm eines Zirkusdirektors oder eines nickenden Wiedehopfs fungiert Friedel als erzählender Big Brother, zwischendurch rollt er als böser alter Mr. Charrington auf einem Rollstuhl durch Ozeanien. Als musikalischer Leiter gibt er am Mischpult die Einsätze, singt virtuos mit seiner hohen, einige Oktaven umfassenden Stimme und schießt plötzlich als dunkler Geist auf die Bühne. Nur Winston und Julia (starke Mimen: Robert Kuchenbuch und Lea Ruckpaul) flüchten sich kurzfristig mit einem akrobatischen Liebes-Pas-de-deux in eine glitzernde Scheinwelt.
Westdeutsche Zeitung
Bunte, böse, laute Rockoper von Armin Petras, mit einem grandiosen Christian Friedel in der Hauptrolle. [...] Wer das aushält, erlebt, dass Kunst unmittelbar auf Herz und Nerven treffen kann. Das ist Petras geschuldet, ist aber ebenso Verdienst des großartigen Ensembles.
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Aufsehenerregend ist auch das riesige Zoetrop, in das Olaf Altmann die Bühne verwandelt hat. Petras hat sehr schöne Bilder für diese Liebe wider alle Umtsände gefunden.
Kölner Stadtanzeiger