Der Teufel mit den drei goldenen Haaren

von F. K. Waechter nach den Brüdern Grimm — Kinder- und Familienstück ab 6 JahrenPremiere am 19. November 2023 Schauspielhaus, Großes HausSchauspiel, Junges Schauspiel

Über das Stück

Der Knecht ist als Glückskind geboren. Das muss so sein, wie wäre er sonst gerade dem Tod von der Schippe gesprungen? Frohen Herzens macht er sich auf: »Wenn das so weitergeht, wird noch die Königstochter meine Frau.« Das kommt prompt dem König zu Ohren, der sich seinen Schwiegersohn aber anders vorgestellt hatte. Ein Dahergelaufener mit der Prinzessin? Das muss verhindert werden! Mit vereinten Kräften versucht der gesamte Hofstaat, dem Knecht Aufgaben zu übertragen, an denen er eigentlich scheitern müsste. Sogar in die Hölle schicken sie ihn. Doch sein Glück führt den Arglosen immer wieder zurück ins Leben und zu seiner Geliebten. Ist das Schicksal oder steckt hinter allem des Teufels Großmutter?

»Der Teufel mit den drei goldenen Haaren« erzählt vom kindlichen Traum, unverwundbar zu sein, und zeigt, was derjenige gewinnen kann, der sich mutig einer gefahrvollen Welt stellt. Die äußerst sprachverliebte Nachdichtung des Grimm’schen Märchens stammt aus der Feder von F. K. Waechter, der in großen Gesellschaftsbildern die ganze Welt bis hinab zur Hölle einfängt. Der Autor und Zeichner zählte in den 1990er-Jahren zu den meistgespielten deutschen Dramatiker:innen, er verfasste Kinderbücher, vor allem jedoch machten ihn seine satirischen Zeichnungen bekannt. Regisseur André Kaczmarczyk (u.a. »Cabaret«, »Alice«) wird den 1981 entstandenen »Teufel mit den drei goldenen Haaren« als zauberhaftes Theater für alle ab 6 Jahren auf der großen Bühne inszenieren.

Besetzung

Teufel Eduard Lind
Des Teufels Großmutter Natalie Hanslik
Königstochter Jule Schuck
Minister Markus Danzeisen
Hofkaplan Rainer König
Hofdame / Maus Gisela Lang
Hofdame / Kröte Izabela Folek
Hauptmann / Fährmann / Erster Räuber Roman Wieland
Erster Soldat / Bauer / Räuberin Belendjwa Peter
Zweiter Soldat / Magd / Zweiter Räuber Sarah Steinbach
Kostüm Martina Lebert
Licht Konstantin Sonneson
Dramaturgie Kirstin Hess, Janine Ortiz
Theaterpädagogik Thiemo Hackel

Dauer

1 Stunde 15 Minuten — keine Pause

Pressestimmen

Ein Mutmachstück für alle, das jetzt eine bejubelte Premiere feierte. Kaczmarczyk vertraut aufs Märchen als Märchen. Und das ist das Überraschende, am Ende auch Betörende dieses Abends. Alles zauberhaft überzeichnet. Große Rollen haben des Teufels Großmutter (Natalie Hanslik) und vor allem der Teufel selbst, den Eduard Lind so stelzig, schlacksig gibt, wie man es in manchen Rollen von André Kaczmarczyk kennt. Wer Märchen mag, wird das Stück ohnehin sehen wollen. Wer Märchen wie dieses im 21. Jahrhundert eher komisch findet, sei herausgefordert: Nichts darin ist realistisch, aber alles wahr. Und die Reaktion des Premierenpublikums? Reichlich Horrja! Horrja! – wie es im echten Räubersprech heißt.
Rheinische Post
Mit Gespür und Gefühl für die Bühnenzaubermittel und die Geheimnisse der Theatermaschinerie, die so ästhetisch und atmosphärisch schlicht und einfach gestaltet und eingesetzt sind, dass es eine Schande wäre, sie Effekt zu nennen, läuft das Märchen am Schnürchen. Viel Höllenrot, wattige Nebel, ein Fährmann im Kahn wie aus dem Nichts, ein entflammter Horizont, eine blaue Nacht unterm Vollmond und wohldosierte Musik (Matts Johan Leenders). Kunst der Verwandlung! Die Inszenierung feiert fein den Freisinn.
KulturKenner
Ein wunderschönes Märchen für Klein und Groß. Das macht den Kindern Spaß, genauso wie den Erwachsenen.
Neue Düsseldorfer Online Zeitung
Strahlendnaiv und mit umwerfendem Selbstvertrauen gibt Thomas Kitsche dieses inzwischen groß gewordene Glückskind, das bei den Brüdern Grimm in einer Glückshaut geboren wird. Herrlich albern, kitschig kostümiert von Martina Lebert tritt der Hofstaat auf, während die Königstochter (temperamentvoll gegeben von Jule Schuck) mit üppigem roten Wuschelhaar und buntem Flatterrock nicht nur die Herzen des jungen Publikums gewinnt. Kaczmarczyk findet schaurig-schöne Bilder für die Hindernisse, die dem Glückskind in den Weg gelegt werden. Grandioses Räuberquartier. Gleichermaßen faszinierend sind die bizarren Tanzeinlagen von Eduard Lind als armer Teufel (in denen man den Regisseur wiederzuerkennen glaubt), wie die herrlich raffinierten Finten der Natalie Hanslik als schlaue Teufels-Großmutter. Zum Schluss das Happyend und die ermutigende Frage, ob wir nicht vielleicht alle als Glückskinder geboren sind. Begeisterter Applaus.
TheaterPur