Foto: Thomas Rabsch
Fabian oder Der Gang vor die Hunde
Premiere am 14. Oktober 2017Schauspielhaus, Großes HausSchauspiel
Über das Stück
»Fabian«, der Debütroman des jungen Erich Kästner, zeichnet das Porträt eines enthemmten Berlin am Vorabend von Hitlers Machtergreifung. Erzählt wird die Geschichte des Jakob Fabian, eines promovierten Germanisten und arbeitslosen Werbetexters, der Anfang der 1930er-Jahre das Berliner Nachtleben erkundet: die Welt der Bordelle, extravaganten Künstlerateliers und illegalen Kneipen. Hier wird getrunken, gelebt und irgendwie geliebt, als gäbe es kein Morgen (und es gab ja auch keins). Im Rhythmus des Jazz taumelt Fabian, der sich in der Position des distanzierten Beobachters wähnt, von einer Katastrophe in die nächste. Er erlebt die bittersüße Liebe zu einer angehenden Schauspielerin, den Kampf zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten, den Freitod seines idealistischen Freundes und am Ende, nun ja – das Ende.
Als Kästners Großstadtroman im Jahr 1931 erschien, avancierte er zur literarischen Sensation. Dreißigtausend verkaufte Exemplare innerhalb weniger Monate! Nur zwei Jahre später hatte sich die Zeitenwende vollzogen: Der Dichter musste mitansehen, wie seine Werke öffentlich verbrannt wurden. »Gegen Dekadenz und moralischen Verfall!« lautete die Parole der Nationalsozialisten. Heute darf »Fabian« als selbstironisches Zeugnis einer ziemlich verwirrten, ihrem Ende entgegentanzenden Epoche gelten. Ein Plädoyer für moralische Integrität im Angesicht des klaffenden Abgrunds.
Es inszeniert Bernadette Sonnenbichler. Am Düsseldorfer Schauspielhaus ist sie seit der Spielzeit 2016/17 Hausregisseurin und seit Beginn des Jahres 2022 Oberspielleiterin und führte in der Spielzeit 2022/23 bei »My Private Jesus« von Lea Ruckpaul sowie »Der gute Mensch von Sezuan« von Bertolt Brecht Regie. Zu ihren Regiearbeiten der Spielzeit 2023/24 zählen »Peer Gynt« von Henrik Ibsen, die erste klimaneutrale Inszenierung des D’haus, und die Uraufführung von »Gewässer im Ziplock« von Dana Vowinckel. Ihre Hörspiele für den BR, SWR, HR und NDR wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. als »Hörspiel des Monats« (Akademie der Künste) und mit dem Deutschen Hörbuchpreis.
Als Kästners Großstadtroman im Jahr 1931 erschien, avancierte er zur literarischen Sensation. Dreißigtausend verkaufte Exemplare innerhalb weniger Monate! Nur zwei Jahre später hatte sich die Zeitenwende vollzogen: Der Dichter musste mitansehen, wie seine Werke öffentlich verbrannt wurden. »Gegen Dekadenz und moralischen Verfall!« lautete die Parole der Nationalsozialisten. Heute darf »Fabian« als selbstironisches Zeugnis einer ziemlich verwirrten, ihrem Ende entgegentanzenden Epoche gelten. Ein Plädoyer für moralische Integrität im Angesicht des klaffenden Abgrunds.
Es inszeniert Bernadette Sonnenbichler. Am Düsseldorfer Schauspielhaus ist sie seit der Spielzeit 2016/17 Hausregisseurin und seit Beginn des Jahres 2022 Oberspielleiterin und führte in der Spielzeit 2022/23 bei »My Private Jesus« von Lea Ruckpaul sowie »Der gute Mensch von Sezuan« von Bertolt Brecht Regie. Zu ihren Regiearbeiten der Spielzeit 2023/24 zählen »Peer Gynt« von Henrik Ibsen, die erste klimaneutrale Inszenierung des D’haus, und die Uraufführung von »Gewässer im Ziplock« von Dana Vowinckel. Ihre Hörspiele für den BR, SWR, HR und NDR wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. als »Hörspiel des Monats« (Akademie der Künste) und mit dem Deutschen Hörbuchpreis.
Besetzung
Jakob Fabian André Kaczmarczyk
Stephan Labude / u. a. Sebastian Tessenow
Cornelia Battenberg / u. a. Judith Bohle
Irene Moll / die Kulp / u. a. Cathleen Baumann
Redakteur Münzer / Prof. Kollrepp / u. a. Markus Danzeisen
Mutter / Ruth Reiter / u. a. Michaela Steiger
Direktor Breitkopf / Justizrat Labude / u. a. Thiemo Schwarz
Herr Moll / Witwe Hohlfeld / u. a. Torben Kessler
Redakteur Fischer / Die dicke Blonde / Mucki Hetzer / u. a. Alexej Lochmann
Die Selow / Volontär Irrgang / Herr Zacharias / u. a. Marie Jensen, Madeline Gabel
Musiker Nico Stallmann
Regie Bernadette Sonnenbichler
Bühne Wolfgang Menardi
Kostüm Tanja Kramberger
Komposition Jacob Suske
Choreografie Jean Laurent Sasportes
Dramaturgie Janine Ortiz
Dauer
2 Stunden, 45 Minuten — eine Pause
Pressestimmen