Schwejk

nach Jaroslav Hašek — in einer Bearbeitung von Peter JordanPremiere am 25. Januar 2019 Schauspielhaus, Kleines HausSchauspiel

Über das Stück

Zwei große Theaterspektakel hat das Regieduo Peter Jordan und Leonhard Koppelmann in Düsseldorf ins Theaterzelt gebracht: »In 80 Tagen um die Welt« und »The Queen’s Men«, die beide wegen des großen Erfolgs auch ins Central übernommen wurden. Nach dem verpeilten Gelehrten und Wettengewinner Phileas Fogg und dem genialisch scheiternden Dichter Shaunessey Williams nehmen sich Jordan und Koppelmann nun des sanftesten Soldaten der Weltliteratur an. Peter Jordan, der als Schauspieler u.a. am Thalia Theater in Hamburg engagiert war und in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen ist, hat den Stoff von Jaroslav Hašek für Düsseldorf bearbeitet und wird gleichzeitig die Titelrolle übernehmen. »Eine große Zeit erfordert große Menschen«, schrieb der Schöpfer des braven Soldaten Schwejk über seine Figur, die er in kleinen Fortsetzungsheftchen ihre Abenteuer im Ersten Weltkrieg bestehen ließ. Bald schon riss man sich in Prag diese Heftchen aus den Händen, und Schwejk schlitterte von einer Bredouille in die nächste Katastrophe: Nach der Ermordung des Ferdinand in Sarajevo zieht er begeistert in den Krieg – mit Rheuma in den Knien, aber fürs Vaterland. Diesem dient er treu und trottelig, sanftmütig-melancholisch, immer ohne sich aufzulehnen und gerade deswegen im Innersten subversiv.

Jaroslav Hašek starb 1923, ohne die Romanversion seines »Schwejk« vollenden zu können. Die Geschichte aber hat seither verschiedene Fortsetzungen und Nachdichtungen gefunden, die berühmteste vielleicht Brechts »Schweyk im Zweiten Weltkrieg«. Jordan und Koppelmann lassen den tschechischen Hundezüchter und Widerstandshelden nun auf allerlei literarische und historische Kriegshelden, -treiber und -verlierer treffen und sich in gewohnt treuester Erfüllung seiner Pflicht über die Unsinnigkeit ihrer Entscheidungen, Taten und Befehle wundern.

Besetzung

Schwejk Peter Jordan
Arzt, die Alte Welt u. a. Tabea Bettin
Woyzeck, Lukasch u. a. Kilian Land
Xerxes, Maulwurf u. a. Jan Maak
Hitler, Ares u. a. Hanna Werth
Felix Krull, Europa u. a. Minna Wündrich
Bühne und Kostüm Michael Sieberock-Serafimowitsch
Licht Jean-Mario Bessière
Dramaturgie Felicitas Zürcher

Dauer

2 Stunden — keine Pause

Trailer

Pressestimmen

Den Schwejk spielt Peter Jordan. Beeindruckend unnachgiebig erfüllt er die Figur mit Arglosigkeit als handele es sich um einen eigenen Aggregatzustand. [...] Jordan schlägt Brücken in Gegenwart und Zukunft, flaniert durch Literatur und Film. [...] Herausragend ist die Leistung der Schauspieler – sie verleiben sich ihre Rollen derart begierig ein, dass man aufspringen und »Yeah« rufen möchte.
Rheinische Post
Jordan hat Jaroslav Haseks Mammutroman auf wesentliche Stationen reduziert, zugleich um etliche Figuren erweitert. Schwejk trifft in knapp zwei Stunden auf fast 40 Personen. Den braven Soldaten spielt Peter Jordan selbst, Tabea Bettin, Kilian Land, Jan Maak, Hanna Werth und Minna Wündrich schlüpfen in alle anderen Rollen. [...] Peter Jordan bringt Schwejks vielschichtigen Charakter überzeugend auf die Bretter: als Einfaltspinsel, als Clown, als Widerstandsgeist, als Überlebenskünstler, schließlich gar als Herrscher. Nie ist der brave Soldat wirklich zu durchschauen, er bleibt rätselhaft. [...] Leonhard Koppelmann macht aus dem Theaterstück auch ein lebendiges Hörspiel.
Westdeutsche Zeitung
Das Publikum im Central des Düsseldorfer Schauspielhauses erlebt einen rasanten, kurzweiligen Abend [...] Zum Star des Abends wird gar nicht mal Peter Jordan. Umso heller leuchtet das fünfköpfige Ensemble um ihn herum, das mit Begeisterung von einer Rolle in die nächste springt. Fast 40 Figuren sind am Ende im Stechschritt über die Bühne gejagt.
WAZ / NRZ
Der Schauspieler Peter Jordan hat sich der Vorlage von Jaroslav Hašek als Autor und Hauptdarsteller mit Intelligenz und Gespür für die Gegenwart angenommen. [...] Mit Jordan agieren drei Schauspielerinnen und zwei Schauspieler in unterschiedlichsten Rollen. Das reicht von Typenskizzen bis zu Charakterbildern. Sie alle haben das richtige Tempo und einen mitreißenden Rhythmus. Zusammen mit der erst jüngst am selben Theater herausgekommen Version von Brechts »Mann ist Mann« erweist sich diese frische Begegnung mit Schwejk als trefflich gesellschaftskritisches Theater.