Der überaus starke Willibald

von Willi Fährmannab 6 JahrenPremiere am 13. August 2021 Münsterstraße 446, BühneJunges Schauspiel

Über das Stück

In kurzer Zeit verwandelt der überaus starke Willibald das gemütliche Haus, in dem ein fröhliches Mäuserudel lebt, in ein rigides System und schwingt sich selbst zum Anführer auf. Zuerst wird der alte Präsident entmachtet, dann die Angst vor dem gemeinsamen Feind beschworen, schließlich gehorcht und marschiert. Statt im Schlaraffenland der Speisekammer zu schlemmen oder Weltreisen auf dem Globus zu unternehmen, müssen sich die Mäuseuntertanen an militärischen Übungen gegen die vermeintliche Bedrohung durch die große Katz beteiligen. Nur die kleine Lillimaus leistet Widerstand und wird deshalb verbannt. In der Bibliothek bringt sie sich Lesen bei. »Lesen ist wie fliegen, fliegen aus unserer Küchentür hinaus hoch über die Bäume im Garten hin und weiter, immer weiter in ferne Länder und ferne Welten. Lesen, das ist wie segeln, segeln den Bach hinter dem Garten hinab und weiter, immer weiter durch reißende Ströme und endlose Meere. Lesen, das ist wie sehen mit anderen Augen«, schwärmt die Lillimaus. Ihre neue Gabe ist wie ein Zauberschlüssel zu tausend verschlossenen Schatzkisten, tausend Büchern und zahllosen Geschichten über Mausedichter:innen, Mausedenker:innen und Mauseheld:innen. Beim Zuhören gewinnen die Mäuse den Glauben an Freiheit, Gerechtigkeit und eine demokratische Gesellschaft zurück. Und die Lillimaus gelangt durchs Lesen an Informationen, zu denen selbst der überaus starke Willibald keinen Zugang hat.

Robert Gerloff bringt Willi Fährmanns Parabel für alle ab 6 Jahren mit viel Tempo und einem hohen Sprachbewusstsein auf die Bühne. Am Jungen Schauspiel inszenierte er zuletzt »Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete« sowie »Das doppelte Lottchen«.

Besetzung

Der überaus starke Willibald Natalie Hanslik
Hermannmaus Eduard Lind
Mäusejosef Jonathan Gyles
Mausephilipp / Mäusefriederike Noëmi Krausz
Kostüm Cátia Palminha
Licht Christian Schmidt
Theaterpädagogik Thiemo Hackel

Dauer

1 Stunde 30 Minuten — keine Pause

Trailer

Pressestimmen

Ende gut, alles gut? Na, nicht ganz. Denn dafür ist die mit einigen Liedern fein garnierte Inszenierung in der Regie von Robert Gerloff zu clever. So sind die Mäuse zwar nett, manchmal witzig, aber eben auch frech, egoistisch, gefräßig, nicht immer niedlich.
Rheinische Post