Foto: Thomas Rabsch
Hundeherz
Premiere am 22. Februar 2019Schauspielhaus, Kleines HausSchauspiel
Über das Stück
Bulgakows »Hundeherz« kommt als spannungsgeladene Groteske über einen fantastischen Laborversuch daher. Der auf Verjüngungsoperationen spezialisierte Professor Filipp Filippowitsch Preobraschenski wagt ein bahnbrechendes Experiment: die Operation vom Hund zum Menschen. Ein gewöhnlicher Streuner soll dem erfolgreichen Moskauer Chirurgen als Versuchsobjekt dienen, ebenso die Organe eines gerade verstorbenen Alkoholikers. Gemeinsam mit seinem Assistenten Doktor Bormenthal gelingt dem Wissenschaftler das Unglaubliche: Aus dem Hund Lumpi wird der Hundemensch Polygraph Polygraphowitsch Lumpikow! Die Fachwelt ist begeistert und feiert sich selbst. Doch der Prototyp zeitigt ungeahnte Folgen. Denn der äußerlich und geistig vermenschlichte Hund gebärdet sich nicht wie gedacht dankbar und unterwürfig, sondern hat einige unangenehme Eigenschaften des kleinkriminellen Trunkenbolds, aus dem er gemacht wurde, geerbt. Bald gerät das Experiment außer Kontrolle, Chaos und Anarchie des Hundemenschen lassen das gutbürgerliche Leben des Professors zum Albtraum gerinnen.
In Anlehnung an Goethes »Faust« und Mary Shelleys »Frankenstein« gipfelt auch Bulgakows Roman im Kampf zwischen Schöpfer und Geschöpf. Dass das im Jahr 1925 verfasste Werk wegen angeblicher konterrevolutionärer Tendenzen zensiert wurde, liegt nicht zuletzt daran, dass es die Frage aufwirft, was menschlicher bzw. unmenschlicher ist: das gewaltsame Aufbegehren der Erniedrigten und Beleidigten oder die grausame Kälte der Bourgeoisie. Es inszeniert der junge Regisseur Evgeny Titov, dem mit »Hexenjagd« bereits eine packende Inszenierung am Düsseldorfer Schauspielhaus gelungen ist.
In Anlehnung an Goethes »Faust« und Mary Shelleys »Frankenstein« gipfelt auch Bulgakows Roman im Kampf zwischen Schöpfer und Geschöpf. Dass das im Jahr 1925 verfasste Werk wegen angeblicher konterrevolutionärer Tendenzen zensiert wurde, liegt nicht zuletzt daran, dass es die Frage aufwirft, was menschlicher bzw. unmenschlicher ist: das gewaltsame Aufbegehren der Erniedrigten und Beleidigten oder die grausame Kälte der Bourgeoisie. Es inszeniert der junge Regisseur Evgeny Titov, dem mit »Hexenjagd« bereits eine packende Inszenierung am Düsseldorfer Schauspielhaus gelungen ist.
Besetzung
Professor Filipp Filippowitsch Preobraschenski, Chirurg Andreas Grothgar
Doktor Iwan Arnoldowitsch Bormenthal, sein Assistent Sebastian Tessenow
Sina, sein Hausmädchen Anna Werner Friedmann
Polygraph Polygraphowitsch Lumpikow, Hundemensch Torben Kessler
Schwonder, Mitglied der Hausverwaltung Markus Danzeisen
Skovorodkin, Mitglied der Hausverwaltung Alexej Lochmann
Wjasemskaja Cornelia Gross
Fräulein Wasnezowa, eine junge Sekretärin Janna Gangolf
Regie Evgeny Titov
Bühne Falko Herold
Kostüm Nicole von Graevenitz
Musik Moritz Wallmüller
Licht Konstantin Sonneson
Dramaturgie Janine Ortiz
Dauer
1 Stunde, 45 Minuten — keine Pause
Pressestimmen