Mr. Handicap

Komödie von Thilo Reffertab 9 JahrenUraufführung am 25. März 2017Münsterstraße 446, BühneJunges Schauspiel

Über das Stück

Hannes hat viel vor am Wochenende. Mit der schönen Lou, seinem Vater … Doch dann kommt alles anders: Hannes wird zum Paten für Vincent bestimmt. Vincent hat mehrere Handicaps, unter anderem steife Ellenbogengelenke. Bisher besuchte er eine Sonderschule, doch jetzt geht er zur Regelschule, wo man extra für ihn eine I-Klasse eingerichtet hat: »I« wie Inklusion. Auf Hannes wirkt es allerdings mehr wie eine U-Klasse – »U« wie ungerecht. Denn immer dreht sich alles nur um Vincent und seine Besonderheiten. Die Patenwoche endet schließlich mit einem Schlag – mit einem Schlag in Vincents Gesicht. Hannes hat zugeschlagen, und nun drohen ihm ernste Konsequenzen. Seine Mutter schlägt zu allem Übel vor, dass Vincent am Wochenende zum Spielen kommen soll. Na toll! Hannes sitzt in der Wohnung fest – mit Vincent und Emine von nebenan. Die war früher nett, ist jetzt aber bloß noch blöd. Da klingelt es, und vor der Tür steht Lou … »Mr. Handicap« war als Geschichte über Inklusion geplant. Aber ein Stück, das exklusiv von Inklusion handelt, ist natürlich ein Unding. Und so ist »Mr. Handicap« zu einem Stück geworden, in dem zwar ein Kind mit Handicaps vorkommt, in dem es aber (trotzdem) um weit mehr geht als Behinderung und Teilhabe. Nämlich um Freundschaft (und was sie ausmacht), Zusammenhalt (und was er aushält) und Tapferkeit (und wie man sie beweist).

Nominiert für den Preis der Mülheimer »KinderStücke 2018«: In der Jury-Erklärung heißt es: »Thilo Refferts Stück behandelt die – auch bildungspolitisch – viel diskutierte Inklusion in Schulen mit einem hintergründigen Humor auf Augenhöhe seiner Helden. Keine Angst vor Verrenkungen – jeglicher Art! Die Inszenierung von Frank Panhans lotet das Stück in seiner Komplexität aus und bringt das Thema wunderbar ins Spiel.«

Besetzung

Vincent Kilian Ponert
Emine / Frau Krippke, Lehrerin, u. a. Alessa Kordeck
Mary Lou, Mitschülerin u. a. Maria Perlick
Pepe / Martin, Vincents Vater, u. a. Paul Jumin Hoffmann
Nicole, Hannes' Mutter, u. a. Maëlle Giovanetti
Passanten, Passagiere, Schüler, u. a. Ensemble
Choreografie Marcus Grolle
Sounddesign Marco Schretter
Dramaturgie Kirstin Hess
Theaterpädagogik Thiemo Hackel

Dauer

2 Stunden — eine Pause

Trailer

Pressestimmen

Leicht könnte das als Pädagogen-Kitsch über die Rampe kommen. Doch Regisseur Frank Panhans verzichtet auf erhobene Zeigefinger, Selbstmitleid und rührselige Gutmensch-Duselei. Er setzt vielmehr auf beißenden Spott, manchmal auch schwarze Selbst-Ironie des behinderten Vincent, hat auch keine Panik vor politisch unkorrekten Wörtern.
Westdeutsche Zeitung
Belohnt wurden die Zuschauer mit einem temporeichen Spiel und einem aufwendigen Bühnenbild. [...] Vor allem aber überzeugte das Spiel der exzellenten Darsteller. An der Seite von Kilian Ponert in der Rolle des Vincent und Jonathan Gyles als Hannes beeindruckte das Universaltalent Paul Jumin Hoffmann.
Rheinische Post