Draußen vor der Tür

von Wolfgang BorchertPremiere am 5. Oktober 2024Schauspielhaus, Großes HausSchauspiel

Termine

https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
Vorstellungsausfall
Fr, 18.10. / 19:30 – 21:15
Schauspiel
von Wolfgang Borchert Regie: Adrian Figueroa
Schauspielhaus, Großes Haus
Vorstellungsausfall
Vorstellungsausfall
Leider muss die geplante Vorstellung entfallen. Alle Ticket-Käufer:innen werden von uns per Mail über die Möglichkeiten zum Umtausch und zur Rückerstattung informiert. Wir bitten um Ihr Verständnis.
https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
So, 27.10. / 18:00 – 19:45
17:15 Einführung
Schauspiel
von Wolfgang Borchert Regie: Adrian Figueroa
Schauspielhaus, Großes Haus
https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
Mi, 06.11. / 19:30 – 21:15
18:45 Einführung
Schauspiel
von Wolfgang Borchert Regie: Adrian Figueroa
Schauspielhaus, Großes Haus
https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
So, 10.11. / 16:00 – 17:45
Schauspiel
von Wolfgang Borchert Regie: Adrian Figueroa
Schauspielhaus, Großes Haus
https://www.dhaus.de/ Düsseldorfer Schauspielhaus Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf
Mo, 02.12. / 19:30 – 21:15
Schauspiel
von Wolfgang Borchert Regie: Adrian Figueroa
Schauspielhaus, Großes Haus
Wir veröffentlichen regelmäßig neue Termine.

Über das Stück

»›Man glaubt immer, der Krieg frisst die Menschen nur da, wo er stattfindet, aber er frisst sie alle, die ihn spüren‹, schrieb der Musiker Ofer Waldman. Aufgefressen wird gerade das, was es braucht, damit unser Zusammenhalt bestehen bleibt. Betrachten wir unsere Gegenwart von der Zukunft aus und erzählen uns, was wir damals getan haben, um nicht aufgefressen zu werden.« Hadija Haruna-Oelker, Journalistin

Unteroffizier Beckmann kehrt aus dem Krieg zurück. Das »seuchige und kraftstrotzende Tier« hat ihn müde und lebensmüde gemacht. Doch nicht nur der Heimkehrer hat sich verändert, auch zu Hause ist nichts mehr wie früher: Das Kind wurde durch eine Bombe getötet, die Ehe liegt in Trümmern, die einst regimetreuen Eltern haben sich das Leben genommen, und der Oberst will von Beckmanns seelischen Verletzungen nichts wissen. Und auch die Verarbeitung der Erlebnisse auf der Bühne eines Kabaretts will nicht gelingen. Mit der Verantwortung für den Tod ehemaliger Kameraden und mit seinen Albträumen bleibt der Traumatisierte allein. Visionen und Erinnerungen verfolgen ihn bis an den Rand des Suizids. Den Glauben an das Gute im Menschen hat er verloren. Er kann nicht mehr heimisch werden in der Welt.

Der Nazigegner Wolfgang Borchert, der 1947 im Alter von 26 Jahren verstarb, verlieh mit »Draußen vor der Tür« seinen eigenen Erfahrungen als Soldat im Zweiten Weltkrieg Ausdruck. Gleichzeitig verhandelt das in nur wenigen Tagen wie im Fieberwahn niedergeschriebene Stück universelle Fragen. Sie betreffen die psychische Verfasstheit des vom Krieg heimgesuchten Menschen, seine Beziehungen zu anderen und das eingestürzte Weltvertrauen. Was passiert mit Menschen, die Gewalt erfahren oder ausüben? Unter welchen Umständen sind Menschen dazu bereit, den Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt zu durchbrechen? Wie kann ein pragmatischer Pazifismus aussehen? Regisseur Adrian Figueroa, der am Düsseldorfer Schauspielhaus zuletzt »Biedermann und die Brandstifter« und »Arbeit und Struktur« inszeniert hat, wird diese Fragen auf die Gegenwart beziehen.

Besetzung

Beckmann Raphael Gehrmann
Der Andere Sonja Beißwenger
Ein Mädchen Pauline Kästner
Ein Oberst Florian Lange
Ein Kabarettdirektor Thiemo Schwarz
Frau Kramer Claudia Hübbecker
Ein Straßenfeger Markus Danzeisen
Kostüm Malena Modéer
Musik Ketan Bhatti
Video Benjamin Krieg
Mitarbeit Video Elena Tilli
Licht Konstantin Sonneson

Dauer

1 Stunde 45 Minuten — keine Pause

Hinweise

Stroboskoplicht
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass in der Vorstellung von »Draußen vor der Tür« Stroboskoplicht zum Einsatz kommt.
Inhalt
Die Inszenierung thematisiert Krieg und Suizid.

Pressestimmen

Grandios, wie hier die Bühnentechnik arbeitet, das gruselige Bühnenbild der dunklen, beweglichen Wohnkästen von Irina Schicketanz als Alptraumlandschaft agiert, sich auf der kunstvoll bewegten Drehbühne permanent heben, senken, drehen und die Figuren dank Videobearbeitung immer wieder in Fratzen und Zerrbilder verwandeln. Ein gewaltiger Kampf der philosophischen Konzepte wurde hier inszeniert, ein Psychogramm des menschlichen Untergangs, eine beeindruckende Innenansicht einer krank gewordenen Seele. Ein sehenswerter, verstörender Abend.
nachtkritik.de, 07.10.2024
Gehrmann und Beißwenger darf man ja nicht voneinander trennen, weil auch Beckmann ohne den »Anderen« undenkbar ist. Wie beide miteinander ringen und spielen, einander widersprechen und bestärken, zu trösten versuchen, wo alles trostlos ist, das trägt das ganze Drama mühelos über fast zwei Stunden. »Draußen vor der Tür« ist ein Menschheitsdrama, eine zeitlos gültige Erschütterung. Und so bringt es Regisseur Adrian Figueroa textgetreu und effektvoll auf die Bühne.
Rheinische Post, 07.10.2024
Protagonist Beckmann wird von Raphael Gehrmann als packende Charakterstudie angelegt. Regisseur Adrian Figueroa und Ausstatterin Irina Schicketanz setzen auf geschnitzte Tableaus überwiegend in Schwarz-Anthrazit, auf Innen- und Außenansichten von Wohn-Quadern auf kreisender Bühne. Wenn auch kein einziges Requisit auf heutige Kriege verweist, so wirken Figuren und innere Dialoge beklemmend aktuell. Pausenlose, packende 100 Minuten. Figuren und Texte haben in dieser Inszenierung auch nach 77 Jahren nichts an Intensität und Aktualität eingebüßt.
Westdeutsche Zeitung, 07.10.2024
Ein ungemein fesselnder Abend, beeindruckend, weil die Mitwirkenden so eindringlich spielen. Aber auch, weil er so bedrückend aktuell ist, mit der Frage, was ein Krieg aus Menschen macht. Großes Lob für die Schauspieler, aber ebenso für die Regie und das Bühnenbild. Zu Recht jubelnder Applaus und Standing Ovations.
theater:pur, 12.10.2024
Borcherts Drama aus dem Jahr 1947 über die Folgen des Zweiten Weltkriegs lässt in der Regie von Adrian Figueroa und den ausgezeichneten Schauspieler:innen das Aufrüttelnde, das Borchert intendierte, noch einmal eindringlich werden. Raphael Germann ist als »Beckmann« so überzeugend und intensiv, dass es weh tut, ebenso Sonja Beißwenger als »Der Andere«. Langer Jubel und Standing Ovations für die beeindruckenden Schauspieler:innen und die Inszenierung.
Neue Düsseldorfer Online Zeitung, 07.10.2024