Traute Hoess

Traute Hoess, geboren 1950, studiert Schauspiel an der Otto Falckenberg-Schauspielschule in München. Sie ist Mitbegründerin des Theaterkollektivs »Rote Rübe«, welches zusammen mit Ton Steine Scherben eigene Stücke entwickelt. Mit Rainer Werner Fassbinder dreht sie »Lili Marleen« und »Berlin Alexanderplatz«. Ihre Theaterengagements führen sie dann von Basel, Freiburg, Wuppertal, Bremen nach Köln, wo sie wiederholt mit Günter Krämer und Werner Schroeter arbeitet. 1994 geht sie für ein Jahr ans Berliner Ensemble, um mit Heiner Müller und Peter Palitzsch arbeiten zu können. Dann holt sie Leander Haussmann, Dimiter Gotscheff und Jürgen Kruse ans Schauspielhaus Bochum, dort trifft sie auf Karin Henkel. Von 2001 bis 2003 führt sie die Neugierde an das Theater in der Josefstadt in Wien, spielt mit dem damaligen Intendanten Helmuth Lohner in »Seid nett zu Mr. Sloane« und »Menschenfeind« beides inszeniert von Günter Krämer. 2003 erhält sie den Nestroypreis in Wien für die Rolle der Anne Meister in »Über allen Gipfeln ist Ruh« von Thomas Bernhard.
2003/04 ist sie zum erstmal in Düsseldorf und spielt unter der Regie von Karin Henkel »Wer hat Angst vor Virginia Woolf« und »Vom Teufel geholt« Knut Hamsun. 2010 geht sie nach Frankfurt ans Schauspiel, Leitung Oliver Reese, wo sie unter anderem mit René Pollesch zusammen trifft und auch Andreas Kriegenburg kennenlernt. Sie ist dort nicht recht glücklich und geht wieder zurück ans Berliner Ensemble unter der Leitung von Claus Peymann. Dort arbeitet sie hauptsächlich mit Robert Wilson, später auch mit Peymann, Katharina Thalbach, Leander Haußmann. Mit den Inszenierungen von Robert Wilson (»Die Dreigroschenoper«, »Shakespeare Sonette« und »Peter Pan« und »Endspiel«) bereist sie Europa, Amerika, Südamerika, Australien und Asien. Neben ihrer Theaterarbeit wirkt Traute Hoess in diversen Film-, Fernseh- und Hörspielproduktionen mit und arbeitet mit Regisseur:innen wie Uli Edel, Rainer Werner Fassbinder, Peer Raben, Lars Montag, Andreas Kleinert, Ingo Rasper, Heinrich Breloer, Elfie Mikesch, Frieder Schlaich, Lola Randl, Sophie Allet-Coche, Ulla Wagner und Sepp Bierbichler. Eine Gastrolle hat sie an der Schaubühne in Berlin bei Thomas Ostermeier, die Josephine Lehninger in »Italienische Nacht« von Horvath. Nach überstandener Coronazeit und ihrem Umzug nach Oberbayern dreht sie zunächst mit Robert Schwentke die Serie »Helgoland 513« und mit Marcus H. Rosenmüller »Neue Geschichten vom Pumuckl«. An den Münchner Kammerspielen hat sie in der Uraufführung »Land« von Lothar Kittstein und Christoph Frick mitgespielt und wird dort im Herbst 2024 wieder zu sehen sein. Mit Andreas Kriegenburg hat sie das erste Mal 2014 in den Salzburger Festspielen in »Don Juan kommt aus dem Krieg« von Ödön v. Horvath in der Rolle der Großmutter gearbeitet und ist sehr glücklich, dass sie als Gast am Düsseldorfer Schauspielhaus in dem Stück »die unverheiratete« von Ewald Palmetshofer wieder mit Kriegenburg arbeitet.