Foto: David Baltzer
Don Giovanni
Ein musikalisches Drama inspiriert von Mozarts Operab 13 JahrenDeutschsprachige Erstaufführung am 1. Dezember 2022Münsterstraße 446, BühneJunges Schauspiel
Über das Stück
Die 6A ist die beste Klasse der Welt, und Frau Steinberg die lässigste Lehrerin, die es gibt, findet der zwölfjährige Leporello. Doch als Elvira auf die Schule kommt, gerät die scheinbar eingeschworene Gemeinschaft ins Wanken – die Neue stellt Fragen. Sie befreundet sich mit der schüchternen Anna, die geradezu aufzuatmen scheint. Johan versucht, sich Elvira anzunähern, die aber kein Interesse an ihm hat. Johan ist tief verunsichert, das hat er noch nie erlebt. Sein bester Freund Leporello fragt sich: Warum stresst Elvira bloß so rum? Aus seiner Lieblingsoper »Don Giovanni« weiß er, was zu tun ist. Mädchen müssen einfach mal geküsst werden, denn: »So geht das Spiel. Sie sagen nein, nein, nein. Wir sagen doch, doch, doch. Und am Ende sagen sie ja, ja, ja.« Johan hält Elvira fest, Leporello überzeugt ihn, dass dies der Moment für den Kuss sei. Anna ist dagegen, hat aber auch Angst, sich gegen die Jungs zu stellen. Als Johan versucht, Elvira zum Mitmachen zu zwingen, läuft die Situation katastrophal aus dem Ruder.
Die Autoren Jens Ohlin und Hannes Meidal sind in Schweden für ihre Klassikerüberschreibungen bekannt. Mit ihrem »Don Giovanni« betrachten sie das Bild des Verführers aus feministischer Perspektive. Sie verlegen die Geschichte in den Mikrokosmos Schule und beschreiben den Nährboden für Sexismus und sexualisierte Gewalt. Alle Figuren sind Teil eines Systems, das zuerst das Opfer sexualisierter Gewalt in Frage stellt, statt ihm zu helfen. Aus der Mozart’schen Oper über den Frauenhelden und eine Gesellschaft, die ihn gewähren lässt, wird eine Geschichte über Auswirkungen jahrhundertelang reproduzierter problematischer Bilder von Männlichkeit.
Diese Klassikerüberschreibung ist damit keine vereinfachte Version für Kinder und Jugendliche. Sie liefert keine Lösungen, bietet aber die Grundlage zum offenen Gespräch im Anschluss. Es kommen Szenen vor, die für manche Menschen verstörend wirken können. Nach jeder Vorstellung stehen die Schauspieler:innen für Gespräche auf der Bühne zur Verfügung.
Die Autoren Jens Ohlin und Hannes Meidal sind in Schweden für ihre Klassikerüberschreibungen bekannt. Mit ihrem »Don Giovanni« betrachten sie das Bild des Verführers aus feministischer Perspektive. Sie verlegen die Geschichte in den Mikrokosmos Schule und beschreiben den Nährboden für Sexismus und sexualisierte Gewalt. Alle Figuren sind Teil eines Systems, das zuerst das Opfer sexualisierter Gewalt in Frage stellt, statt ihm zu helfen. Aus der Mozart’schen Oper über den Frauenhelden und eine Gesellschaft, die ihn gewähren lässt, wird eine Geschichte über Auswirkungen jahrhundertelang reproduzierter problematischer Bilder von Männlichkeit.
Diese Klassikerüberschreibung ist damit keine vereinfachte Version für Kinder und Jugendliche. Sie liefert keine Lösungen, bietet aber die Grundlage zum offenen Gespräch im Anschluss. Es kommen Szenen vor, die für manche Menschen verstörend wirken können. Nach jeder Vorstellung stehen die Schauspieler:innen für Gespräche auf der Bühne zur Verfügung.
Besetzung
Elvira Yulia Yáñez Schmidt / Felicia Chin-Malenski
Anna Natalie Hanslik
Johan Fatih Kösoğlu
Leporello Jonathan Gyles
Frau Steinberg Eva Maria Schindele
Regie Farnaz Arbabi
Bühne und Kostüm Jenny Kronberg
Komposition Mathias Höderath, Matts Johan Leenders
Licht Christian Schmidt
Dramaturgie Kirstin Hess
Theaterpädagogik Ilka Zänger
Dauer
1 Stunde 30 Minuten — keine Pause
Hinweise
Theaterpädagogische Hinweise
Access-Videos
Pressestimmen