Foto: Thomas Aurin
Ein Blick von der Brücke
Premiere am 9. März 2019 Schauspielhaus, Kleines HausSchauspiel
Über das Stück
Dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, kann seit dem Sommer 2015 niemand mehr bestreiten, auch wenn lange viel dafür getan wurde, sich diese Tatsache nicht eingestehen zu müssen. Die USA sind schon immer ein Einwanderungsland, und so kommt es, dass Arthur Miller in »Ein Blick von der Brücke« bereits 1955 Prozesse beschreiben kann, die für uns gerade erst an massiver Dringlichkeit gewonnen haben. Gegenüber von Manhattan, im Hafenviertel Red Hook, erkämpft sich der Einwanderer Eddie Carbone seit zwanzig Jahren jeden Tag ein bescheidenes Leben. Eddies einziger Lichtblick ist seine verwaiste Nichte Catherine, die er wie sein eigenes Kind großgezogen hat. Mit der Zeit ist daraus eine besitzergreifende, aber uneingestandene Liebe geworden. Als ein Schiff aus Europa ankommt, sind darauf auch zwei Cousins von Eddies Frau, die vor Armut und Chancenlosigkeit in Italien geflohen sind. Trotz Eddies Unmut kommen die beiden Brüder fürs Erste bei der Familie unter. Der jüngere von beiden, Rodolpho, will in den USA bleiben, heiraten und Amerikaner werden. Als er sich dabei in Catherine verliebt, greift Eddie zu extremen Mitteln, um den Nebenbuhler unschädlich zu machen. Der Blick, den Arthur Miller von der Brooklyn Bridge auf den sozialen Brennpunkt Red Hook wirft, zeigt Menschen unter Druck und im ständigen Ringen um ihren sozialen Status.
Der Regisseur Armin Petras, der in der Spielzeit 2017/18 »1984« von George Orwell inszenierte, richtet diesen Blick auf unsere Gegenwart, in der der Kampf um Wohlstand und Anerkennung sich weiter verschärft hat.
Der Regisseur Armin Petras, der in der Spielzeit 2017/18 »1984« von George Orwell inszenierte, richtet diesen Blick auf unsere Gegenwart, in der der Kampf um Wohlstand und Anerkennung sich weiter verschärft hat.
Besetzung
Alfieri Lea Ruckpaul
Eddie Wolfgang Michalek
Catherine Lieke Hoppe
Beatrice Cathleen Baumann
Marco Thiemo Schwarz
Rodolpho Serkan Kaya
Chorführerin Belina Mohamed-Ali
Chor Ashgar Aboosi, Nuri Fitturi, Maryam Vaghefi-Hosseini, Mortaza Husseini, Padideh Jalilian, Ali Delsouz Khaki, Anastasios Kortselidis, Erkan Kuervek, Rami Lazkani, Mohsen Lotfi, Omid Mirabzadeh, Kenan Mstou, Paolo Priester, Abdullah Teczan, Jamila Vidas, Chen Yan
Regie Armin Petras
Bühne Julian Marbach
Kostüm Cinzia Fossati
Musik Jörg Kleemann
Choreografie Berit Jentzsch
Licht Jürgen Kolb, Julian Marbach
Dramaturgie Frederik Tidén
Dauer
2 Stunden, 15 Minuten — keine Pause
Pressestimmen