Was ihr wollt

nach William Shakespeare — Düsseldorfer Jugendliche tauschen die Rollen und setzen ihr Herz aufs SpielPremiere am 28. September 2019Schauspielhaus, Kleines HausBürgerbühne

Über das Stück

Die Regisseurin Joanna Praml wurde 2016 mit ihrer intelligenten Überschreibung von Shakespeares »Ein Sommernachtstraum« für den Theaterpreis Der Faust für die beste Regie nominiert und widmet sich nach dem großen Erfolg von »Frühlings Erwachen« in ihrer dritten Arbeit für die Düsseldorfer Bürgerbühne erneut einem Klassiker von Shakespeare: In »Was ihr wollt« werden mit anarchischer Lust Geschlechterstereotype durcheinandergewirbelt und Fragen nach Genderzugehörigkeiten und Rollenklischees neu gestellt. Bei einem Schiffbruch werden die Zwillinge Viola und Sebastian auseinandergerissen. Beide spült das Meer an die ihnen unbekannte Küste von Illyrien, beide glauben, die Einzigen zu sein, die überlebt haben. Auf sich allein gestellt, verkleidet sich Viola zu ihrem Schutz als Mann und bringt durch diesen Rollentausch das Liebesleben der Bewohner:innen ziemlich durcheinander. Das entstandene Gefühlswirrwarr zwischen Viola, dem Herzog Orsino, der Gräfin Olivia und einer Vielzahl skurriler Nebenfiguren ist umso schwerer zu durchschauen, als bald nicht mehr klar ist, wer wen liebt und wer überhaupt wer ist – Mann oder Frau? Die jugendlichen Darsteller:innen begeben sich in dieser Inszenierung ins Liebesgetümmel der Shakespeare-Figuren sowie in das ihres eigenen Lebens. Sie hinterfragen Identität und reflektieren spielerisch die jedem Menschen innewohnende Sehnsucht, als das geliebt zu werden, was er oder sie gerne sein möchte.

Besetzung

Mit Philine Berges, Finn Cosmo Faust, Celina Fette, Marc Goldbach, Philomena Höner, Aschif Kasem, Louis Gustav Martin, Dennis Mertens, Lea-Marie Pohl, Tristan Rheinbay, Fayola Tabea Schönrock, Freya Tomlinson, Pablo Vuletić
Regie und Text Joanna Praml
Bühne und Kostüm Jana Denhoven, Inga Timm
Musikalische Leitung Hajo Wiesemann
Dramaturgie und Text Dorle Trachternach

Dauer

1 Stunde, 45 Minuten — keine Pause

Trailer

Pressestimmen

Im Schauspielhaus verkörpern Jugendliche hinreißend sich selbst – angeregt von Shakespeares »Was ihr wollt«. Ausdauernden Beifall – für eine Jugend, die Konventionen spielerisch aufbricht und auch beziehungsmäßig endlich ein prima Klima schaffen will. Und speziell für Darsteller, die unter Anleitung der Regisseurin glaubwürdig wie Profis agierten. Joanna Praml war denn auch der eigentliche Star des Abends. Vielleicht ist ihre ›Bürgerbühne‹ die Zukunft des Theaters – oder doch zumindest ein verheißungsvoller Seitenweg.
Rheinische Post
Boys und Girls scheinen ebenso vertraut mit dem Thema ›männlich-weiblich‹ wie mit Halskrausen, Pump- oder Pluderhosen mit Schamkapseln, langen Gewändern oder Unterwäsche. Zudem agieren alle selbstverständlich mit Requisiten, wirken keine Sekunde gekünstelt. Erstaunlich, wie Joanna Praml das mal wieder geschafft hat.
Westdeutsche Zeitung